ALLES, was du über die Lehre als Geomatiker wissen solltest (mit Test). Es geht um Deine Zukunft!
Inhaltsverzeichnis
Heutzutage ist die Nutzung eines Navigationssystems das normalste der Welt. Ob während der Autofahrt oder zu Fuß über das Smartphone, jeder benutzt solche Technik.
Aber das wirkliche Verständnis dafür haben die wenigsten. Woher kommen all die Daten?
Wer macht eigentlich die Karte, die mir angezeigt wird und woher weiß das Gerät wo ich mich befinde?
Mit solchen Dingen, genauer gesagt sogenannten „Geoinformationen“, verbringt der Geomatiker seinen beruflichen Alltag. Aber die Erstellung von Kartengrundlagen für zum Beispiel Navigationssysteme stellt dabei nur einen kleinen Bruchteil des Arbeitsfeldes dar.
Der Geomatiker selbst ist ein klassischer Ausbildungsberuf. Da er in dieser Form erst seit 2011 existiert ist er aber noch sehr unbekannt. Zusammengesetzt wird die Berufsbezeichnung auf den Begriffen Geografie und Informatik. Diese Begrifflichkeiten beschreiben die grundlegende Aufgabe eines Geomatikers auch schon sehr gut.
Die Datenverarbeitung von raumbezogenen Daten (Geodaten/Geoinformationen). Der Beruf entwickelte sich aus dem bekannteren Vermessungstechniker und der Tatsache, dass die Datenverarbeitung und der technische Fortschritt in allen Bereichen immer anspruchsvoller wurden. Aber auch Vermessungstechniker werden noch benötigt. Einfach gesagt erhebt der Vermessungstechniker Geodaten im Außendienst und der Geomatiker verarbeitet diese zu Kartengrundlagen oder anderen Anwendungen im Innendienst.
Außerdem wurde der veraltete Beruf des Kartografen von Ihm abgelöst. Dieser Beruf war hauptsächlich mit der Herstellung analoger Karten beauftragt.
Was muss ich mitbringen als Geomatiker?

Man sollte sich klar sein, dass Berufe in der Geoinformationstechnologie technische Berufe sind. Als Geomatiker verbringt man einen Großteil seines Arbeitstages im Büro vor einem Rechner. Dies erfordert das entsprechende Sitzfleisch und Geduld.
Außendienst wie im Alltag des Vermessungstechnikers kommt nur selten vor. Falls es aber doch nötig sein sollte selbst vor Ort Daten zu ermitteln, geschieht dies meist über GPS und nicht über Tachymeter oder andere klassische Vermessungsgeräte. Eine gewisse Affinität zu Technik und technischen Neuheiten in diesen Bereichen ist also durchaus angebracht.
Um Zusammenhänge zu verstehen und die vermessungstechnischen Grundlagen zu erlernen, die auch ein Geomatiker verstehen muss ist Mathematik unerlässlich. Eine gewisse Vorliebe hierfür aus der vergangenen Schulzeit kann von Vorteil sein. Ein Geomatiker stellt räumliche Daten in Bezug zur Erde dar. Aufgrund dessen sollte auch nicht unbedingt eine Abneigung gegen Geografie bestehen.
Falls also in der Schule schon Mathematik und Geografie zu den Favoriten zählten und das technische Interesse gegeben ist, kann der Geomatiker der perfekte Ausbildungsberuf werden.
Einen festgelegten Bildungsabschluss für diese Ausbildung gibt es nicht. Im Blick auf die bisher ausgebildeten Geomatiker weist der Großteil aber Abitur oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss vor. Es gibt aber auch Absolventen mit abgeschlossener mittlerer Reife oder vergleichbarem Bildungsstand.
In jungen Jahren könnte der Einstieg in die technisch sehr anspruchsvolle Welt der Geoinformationstechnologie doch recht fordernd werden.
Wer bildet aus?
Wenn man sich von diesen Anforderungen aber nicht abschrecken lässt stellt sich als nächstes die Frage, wer bildet eigentlich aus?
Wie zuvor erwähnt ist der Beruf des Geomatikers noch ein sehr frischer im Verhältnis zu alt bekannten Ausbildungsberufen. Aufgrund dessen sind Ausbildungsbetriebe noch nicht sehr weit verbreitet.
Ausgebildet wird in den Katasterverwaltungen der entsprechenden Bundesländer oder Städte und auch im Bundesamt für Kartografie und Geodäsie. Des Weiteren wird häufig in Vermessungsbüros oder bei Energieversorgern wie der Süwag ausgebildet. Sobald viel mit raumbezogenen Daten gearbeitet wird, könnten Geomatiker unter den entsprechenden Rahmenbedingungen ausgebildet werden.
Das Einstellungsverfahren
Wie in einem klassischen Ausbildungsberuf üblich besteht das Einstellungsverfahren aus mehreren Stufen. Als ersten muss eine handelsübliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen zum jeweiligen Ausbildungsbetrieb gesendet werden. Vorher absolvierte Praktika machen sich gut im Lebenslauf und stellen sicher, dass der Berufswunsch auch wirklich passt.
Nachdem diese Hürde genommen ist, geht es meist mit einem Einstellungstest weiter. Hier liegen die Schwerpunkte im Bereich von Informatik und Mathematik sowie dem logischen Verständnis.
Nachdem auch dies überstanden ist, folgt meist als letzter Halt das Vorstellungsgespräch. Nervosität ist hierbei völlig normal und dem gegenüber auch bewusst. Wenn man sich im Vorfeld einige Gedanken über die Gründe des Ausbildungswunsches gemacht hat und eventuell mit Hintergrundwissen über den Betrieb oder den Beruf glänzt, sollte der Ausbildung nichts mehr im Wege stehen.
Die Ausbildung
Grundlegendes
Wie in einem klassischen Ausbildungsberuf üblich dauert die Ausbildung zum Geomatiker 3 Jahre. In diesen 3 Jahren sollen alle wichtigen Kenntnisse und Fähigkeiten zum selbstständigen Arbeiten vermittelt werden.
Hierzu unterteilt sich die Ausbildung in Berufsschule und betriebliche Ausbildung. Das sogenannte duale System. Sowohl der Vermessungstechniker als auch der Geomatiker sind Berufe der Geoinformationstechnologie. Die Inhalte des ersten Lehrjahres sind identisch, da die gleichen Grundlagen vermittelt werden müssen.
In den folgenden zwei Jahren spezialisiert sich der Vermessungstechniker auf das Vermessen im Außendienst und der Geomatiker vertieft die Kenntnisse der Datenverarbeitung und der Informatik.
Was lernt man in der Ausbildung?
In der Regel übernimmt der Ausbildungsbetrieb den praktischen Teil der Ausbildung. Diese Praxis unterscheidet sich jedoch je nach Schwerpunkt des Betriebs. Somit unterscheidet sich hierbei auch der Arbeitsalltag des Auszubildenden.
Im besten Fall können die in der Berufsschule vermittelten Kenntnisse direkt im Betrieb angewendet werden. Ein genauer Plan der Ausbildung im Betrieb wird zu Beginn von selbigem aufgestellt.
Die Berufsschule ist für den theoretischen Teil verantwortlich. Dieser wird aber meist mit praktischen Projekten oder Gruppenarbeiten unterstützt. Die konkreten zu vermittelnden Inhalte der Schule definiert der Rahmenlehrplan. Dieser ist seit 25.03.2010 gültig und sichert die gleichbleibende Qualität der Ausbildung, egal wo in Deutschland.
Inhalte der Berufsschule

Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Politik/Wirtschaft, Sport und Religion werden je nach Berufsschule unterschiedlich umgesetzt. Hierzu gibt es im Rahmenlehrplan keine genauen Regelungen.
Sie können aber durchaus auch im Stundenplan auftauchen. Sie sollen zur persönlichen und sozialen Entwicklung des Auszubildenden beitragen und, anders als in vorherigen Schuljahre, auf ein erfolgreiches, selbstständiges Berufsleben hinarbeiten.
1. Lehrjahr
Wie gesagt befasst sich das erste Lehrjahr der Ausbildung vermehrt mit den Grundlagen der Vermessungstechnik. Diese stellen auch für den Geomatiker die Basis des Wissens dar.
Das bedeutet, dass vor allem Kenntnisse zur Erfassung von Geodaten vermittelt werden. Einfache Messübungen im Außendienst mit den dazugehörigen Außendienstinstrumenten werden hierbei meist zur Vertiefung des Wissens verwendet.
Auch die mathematischen Grundlagen hinter den vielen verschiedenen Messmethoden werden auf Basis von Dreiecksberechnungen angelernt. Die so im Außendienst erhobenen Geodaten werden dann in erste Karten oder Kartenanwendungen eingearbeitet um einen Einstieg in die Datenverwaltung und die weitere Bearbeitung von Geodaten zu erhalten.
2. Lehrjahr
Hier trennen sich nun die Wege der Vermessungstechniker und der Geomatiker. Vermessungstechniker vertiefen nun in vielen Außendienstprojekten die Kenntnisse der erlernten Messmethoden und erweitern so ihr Wissen.
Der Geomatiker hingegen geht nun weiter auf die Verarbeitung der Daten ein. Zur Verwaltung von Geodaten werden in der Regel Datenbanken angewendet. Diese müssen aber erstellt, verwaltet und gepflegt werden.
Auch werden Geodaten nun weiter verarbeitet und Produkte wie Karten, Pläne oder Geoinformationssysteme (kurz GIS) aus Ihnen erstellt. Ein GIS ist eine computergestützte Anwendung zur Analyse und weiteren Verarbeitung von Geodaten. Diese Produkte können auch durch Verbindung mit anderen Daten entstehen, zum Beispiel Kartenanwendungen zu Verkehrsanalysen in Innenstädten oder ähnliches.
Ein letzter Teil des 2. Lehrjahres beschäftigt sich mit dem Thema Fernerkundung. Der Begriff der Fernerkundung ist nicht sehr leicht zu definieren. Prinzipiell sind es Messverfahren zum berührungslosen Messen von Strecken und anderen Informationen wie Luftbildern.
3. Lehrjahr
Im 3. Lehrjahr hält die Informatik Einzug in die Berufsausbildung. Es werden grundlegende Programmierkenntnisse vermittelt. Mithilfe dieser Kenntnisse werden dann Kartenanwendungen aus zuvor erstellten GIS in eigens programmierte Webseiten eingebunden und zur Verwendung dort optimiert.
Auch die Einbindung von Produkten in Printausgaben wird thematisiert. Zum Beispiel das Einbinden eines Kartenbildes in einen Zeitungsartikel. Hierbei gilt es sich mit neuen Thematiken aus dem Bereich des Mediendesigns auseinanderzusetzen.
Zum Beispiel benötigte Auflösung, Farbwiedergabe oder ähnliches. Ein letzter Teil des 3. Lehrjahres befasst sich mit dem Themengebiet 3D-Daten. Wie können diese erfasst und weiterverarbeitet bzw. dargestellt werden?
Diese Inhalte müssen aber in ein wesentlich kleineres Zeitfenster gefasst werden als die vorherigen 2 Jahre. Denn ca. nach einem halben Jahr beginnt die Prüfungsvorbereitung zur Abschlussprüfung der Geomatikerausbildung.
Prüfungen
Während der Ausbildung zum Geomatiker muss man sich natürlich auch Prüfungen unterziehen. Die erste hiervon ist die Zwischenprüfung.
Ende 1. bzw. Anfang 2. Lehrjahr findet diese statt. Hierbei werden die erlernten Grundlagen des 1. Lehrjahres geprüft.
Deshalb ist diese Prüfung für Vermessungstechniker und Geomatiker identisch. Ein wirkliches Durchfallen mit Konsequenzen ist hier nicht möglich. Sie dient lediglich als Abfrage des Wissensstandes. Sollte man jedoch beabsichtigen, die Ausbildung um ein halbes Jahr zu verkürzen wird mindestens die Note 2 erwartet.
Unter normalen Umständen beginnt die Abschlussprüfung des Geomatiker ungefähr Mitte des 3. Lehrjahres. Die Prüfung ist in viele Prüfungsgebiete unterteilt die auch in den Prüfungsterminen variieren. Es gibt zwei „praktische“ und drei „theoretische“ Prüfungsteile. Hinzu kommen noch zwei Prüfgespräche zu den praktischen Aufgaben.
Die praktischen Aufgaben teilen sich auf in eine Projektarbeit im Ausbildungsbetrieb und eines in der Berufsschule auf. Die Projektarbeit im Ausbildungsbetrieb muss einen zeitlichen Rahmen von 20 Stunden umfassen und soll aus dem täglichen Arbeitsgeschäft stammen.
Es kann sich hierbei um einen Teilprozess eines größeren Projektes oder ein abgeschlossenes Projekt handeln. Die Projektarbeit in der Berufsschule umfasst hingegen nur 7 Stunden. Dies wird an einem Tag in der Berufsschule absolviert. Der Prüfling hat die Wahl aus drei Aufgabenstellungen. Alle wurden im Vorfeld vom zuständigen Prüfungsausschuss festgelegt.
In der Regel sind es Aufgaben zur Erstellung von kleineren Karten mit begrentem Umfang. Alle zu verwendenden Daten werden hierbei gestellt.
Zu diesen beiden praktischen Arbeiten erfolgt ein Prüfgespräch. Hierbei gilt es das erstellte Produkt bzw. das Projekt zu erläutern und Entscheidungen während der Bearbeitung zu begründen. Auch Probleme können hier mit entsprechenden Lösungswegen thematisiert werden.
Neben diesen Prüfungsteilen gibt es drei theoretische Prüfungen. Diese richten sich sehr nach den ursprünglichen Berufsschulinhalten. Neben dem Bereich Politik/Wirtschaft, der ziemlich selbsterklärend seien sollte, werden noch die Bereiche Geodatenmanagement und Geoinformationstechnik.
In diesen beiden Gebieten wird das Fachwissen geprüft. Alle im Berufsschulunterricht und im Ausbildungsbetrieb behandelten Fachthemen können hier mehr oder weniger ausführlich thematisiert werden. Hier ist umfassenden Wissen gefragt.
Verkürzte Ausbildung
Wie zuvor kurz erwähnt kann die Ausbildung bei entsprechender Eignung verkürzt werden. Hierzu wird zuallererst aber eine gute Zwischenprüfung mit einer Note von mindestens 2 benötigt.
Wenn dies der Fall ist, kann der Auszubildende gemeinsam mit dem Ausbildungsbetrieb (in größeren Betrieben dem Ausbilder) entscheiden, ob die Ausbildung verkürzt werden soll. Auch der Ausbilder muss hierbei allerdings zustimmen. Eine Verkürzung der Ausbildung hat zufolge das, dass 3. Lehrjahr halbiert wird. Somit beläuft sich die gesamte Ausbildung auf 2 ½ Lehrjahre.
Die Prüfungsphase beginnt dann bereits nach dem 2. Lehrjahr und die Inhalte des 3. Lehrjahres müssen zum größten Teil in Eigenregie erarbeitet werden. Dies bedeutet für den Prüfling erheblich mehr Zeitdruck und sehr viel Eigenverantwortung bei der Prüfungsvorbereitung. Dieser Schritt sollte gut überlegt sein.
Außerdem gibt es unter gewissen Umständen auch die Möglichkeit im Laufe einer Umschulung Geomatiker zu werden. Dies beläuft sich dann auf eine 2-jährige Ausbildung. Im Laufe des 2. Lehrjahres wird dann direkt in das 3. gesprungen.
Die Konsequenzen dieser Verkürzung sollten jedem ersichtlich sein. Es könnte sich aber für artverwandte Berufe mit entsprechendem Vorwissen oder Studenten lohnen.
Prüfung verpatzt… Was jetzt?
Wenn die Prüfung nicht wie erwartet abgelaufen ist oder doch etwas zu viel „auf Lücke“ gelernt wurde, ist das natürlich nicht gut, aber noch lang kein Weltuntergang. Je nachdem wie schwerwiegend die Defizite waren, gibt es unterschiedliche Wege.
Wenn ein einzelnes Prüfungsfach nicht ausreichend gut abgeschlossen wurde, kann dies nachgeprüft werden. Hierzu erfolgt ein Prüfgespräch mit dem Prüfungsausschuss. Dieses wird benotet und kann evtl. schon ausreichen, um die Prüfung dann bestanden zu haben.
Der etwas längere Weg geht über die Verlängerung der Ausbildung. Hierbei wird der nächste offizielle Prüfungstermin angehalten um dort erneut teilzunehmen. Normalerweise ist dies der Termin der vorziehenden Auszubildenden des Folgejahres. Dort kann dann ganz oder auch nur teilweise die Prüfung erneut abgelegt werden.
Dieser gesamte Prozess kann zweimal durchgeführt werden bevor die Prüfung endgültig nicht bestanden wurde.
Finanzielle Aspekte
Natürlich ist der Verdienst im beruflichen Leben auch nicht zu vernachlässigen. Schließlich soll der gelernte Beruf die finanzielle Zukunft absichern können und auch in der Ausbildung sollte schon der eine oder andere Euro hängen bleiben.
Als auszubildender Geomatiker verdient man nicht schlecht. Im 1. Lehrjahr kommen 850,00 € auf das Konto. Dies steigt noch auf 900,00 € im 2. Und 950,00 € im 3. Lehrjahr. Diese Bezahlung übersteigt eine Vielzahl von anderen Ausbildungsberufen.
Nach der Ausbildung ist mit einem Gehalt von 1800,00 – 2500,00 € brutto zu rechnen. Dies kommt natürlich etwas auf den Arbeitgeber an. Eine Behörde zahlt in der Regel etwas weniger als die freie Wirtschaft, bietet aber auch erheblicher höhere Sicherheiten und evtl. die Möglichkeit einer Verbeamtung.
Wer sich für eine Ausbildung zum Geomatiker entscheidet, sollte wissen was Ihn erwartet. Der Arbeitsalltag läuft zu 90 % im Büro und vor dem Rechner ab. Ein großes Interesse an Technik und Mathematik ist gerade in der Ausbildung gefragt. Die Ausbildung ist sicherlich keine leichte, sollte aber für jeden zu schaffen sein, der mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit herangeht. Es geht schließlich um die eigene Zukunft!
Geomatiker! … Was jetzt?

Der Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt werden Geomatiker gebraucht. Das größte Problem ist nur das viele Arbeitgeber das nicht wissen. Kaum jemand kennt die Fähigkeiten und das umfängliche Wissen eines gut ausgebildeten Geomatikers.
Die Betreuung und Erstellung von komplexen GIS sollte ein Einfaches sein. Aber auch andere, nicht direkt artverwandte Datenbankanwendungen können bearbeitet werden. Genauso ist das grundlegende Wissen im Vermessungswesen ein Vorteil in gewissen Bereichen.
Die größten Arbeitgeber für Geomatiker sind etwa die Vermessungsverwaltungen der Bundesländer oder des Bundes und Vermessungsbüros in der freien Wirtschaft, sogenannte öffentlich bestellte Vermessungsingenieure. Hier besteht das Aufgabenfeld eines Geomatikers daraus, die im Außendienst von Vermessungstechnikern erhobenen Daten weiterzuverarbeiten und in komplexe Datenbanksysteme einzupflegen.
Auch müssen immer wieder kundenspezifische Analysen und Abfragen in Kartenform erarbeitet und dargestellt werden.
Neben diesen möglichen Arbeitgebern können aber auch Unternehmen wie Energieversorgen infrage kommen. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen etwas mit einem Geomatiker anfangen, wenn ein Bezug zu raumbezogenen Daten besteht oder hergestellt werden kann.
Heutzutage werden alle größeren Datenmengen in Datenbanken bearbeitet und diese müssen erstellt und gepflegt werden. Auch Leitungspläne, Bauunterlagen oder ähnliches stehen in direktem Bezug zur Erdoberfläche und können somit gut von Geomatikern bearbeitet werden.
Wie gesagt Wissen viele Firmen noch nicht, welche Fähigkeiten ein Geomatiker mitbringt da der Beruf noch relativ neu ist. Dies wird sich aber in den kommenden Jahren ändern. Der Wandel der Technik ist nicht aufzuhalten und so werden auch bald Gemeinden und Verwaltungen aller Art Geomatiker einsetzen und somit die Jobchancen nochmal enorm verbessern. Die Zukunft dieses Berufes ist auf jeden Fall mit dem Technikzeitalter gesichert!
Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn die Ausbildung zum Geomatiker nicht der direkte Schritt in die Berufswelt sein sollte gibt es eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten. Der Geomatiker stellt die perfekte Basis für ein Studium dar.
Im Studiengang Vermessung und Geoinformation wird neben den bekannten Aufgaben und Fähigkeiten eines Geomatikers auch weiter auf die Kenntnisse eines Vermessungstechnikers eingegangen. Hier sollte man aber keine Angst haben, dass Wissen fehlt, denn es wird von der Wurzel an begonnen und viele Inhalte sind aus der Geomatikerausbildung bereits bekannt.
Auch der Studiengang Geoinformation und Kommunaltechnik ist sehr verbreitet. Hierbei wird sich mehr auf die Arbeit in einer Verwaltung spezialisiert. Eine Vielzahl weiterer Studiengänge kommen zwar infrage, sind dann aber nur artverwandt und nicht direkt auf Geoinformation spezialisiert.
Auch dies ist der noch jungen Lebenszeit des Geomatikers geschuldet. Es werden viele Studiengänge im technischen Bereich folgen, für die ein Geomatiker mehr als nur geeignet ist.
Die Chancen auf eine gut bezahlte Festanstellung steigen natürlich mit einem Bachelor oder Master Abschluss ebenso wie das zu erwartende Gehalt.
Falls der berufliche Weg zu einer Verwaltung oder Behörde geführt haben sollte, kann hier häufig verbeamtet werden. Auch wenn in solchen Behörden meist nicht so viel zu verdienen ist, wie in der freien Wirtschaft kann das natürlich ein zusätzlicher Anreiz sein.
Die Laufbahn des Beamten im mittleren technischen Dienst ist der normale Einstieg ins Beamtentum. Diese Laufbahn dauert ein Jahr wobei die letzten drei Monate die Anwärter Zeit darstellen. Am Ende dieser drei Monate erfolgt noch einmal eine Prüfung. Diese besteht wieder aus praktischen und theoretischen Teilen, der Schwerpunkt liegt hierbei aber klar bei Gesetzesgrundlagen und Verordnungen, wie man es von einer Behörde nun mal erwartet.
Nach bestandener Laufbahnprüfung beginnt sozusagen die Probezeit von drei Jahren, bevor man in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen wird.
Einen ähnlichen Ablauf gibt es auch im Bereich des gehobenen Dienstes. Hierbei reden wir natürlich von anderen Gehaltsklassen und ein absolviertes Studium wird in der Regel vorausgesetzt. Auch die Dauer der Laufbahn ist länger und beläuft sich gesamt auf drei Jahre. Das Grundgerüst ist allerdings dem mittleren Dienst sehr ähnlich.
Fortbildungen
Der Geomatiker ist ein technischer Beruf. Wie in allen technischen Berufen steht die Zeit auch hier nicht still. Immer wieder kommt neue Software und auch Hardware auf den Markt. Diese hält auch sehr schnell Einzug in den beruflichen Alltag des Geomatikers.
Um mit solchen technischer Neuerungen arbeiten zu können ist es immer wieder nötig sich einzuarbeiten oder fortzubilden. Zu Softwareumstellungen in größeren Betrieben werden meist Schulungen angeboten. Hierbei sollten Geomatiker auch immer an vorderster Front sein, um Ihren Wissensschatz zu erneuern und weiter zu vertiefen. Verschwendete Zeit ist dies auf keinen Fall.
Wer am Ball bleiben will, sollte sein Interesse an Technik im Bereich der Geoinformationstechnologie niemals eingehen lassen.
Arbeitslosigkeit
Natürlich kann auch ein Geomatiker mal Arbeitslos werden oder keine passende Stelle nach der Ausbildung finden. Hierbei ist aber etwas Kreativität gefragt. Da viele Unternehmen nicht über Fähigkeiten eines Geomatikers Bescheid wissen können sich Initiativbewerbungen sehr lohnen.
Besonders die Fähigkeiten, die für den Betrieb sprechen sollten dann in den Vordergrund gestellt werden. Man muss einen Mehrwert für den möglichen Arbeitgeber erzeugen, um Ihn dann auch wirklich vom Bedarf eines Geomatikers zu überzeugen. Umfängliches Wissen ist im gesamten Geoinformationsbereich vorhanden und auch in der Informatikbranche kann mit weitreichenden Grundkenntnissen geglänzt werden.
Wenn sich dennoch keine Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sollten, kann jederzeit eine Umschulung in Betracht gezogen werden. Ein Einstieg in die Vermessungstechnik, aber auch in die Informatik ist mit den Vorkenntnissen ein leichtes.
Diese Bereiche sind bisher noch weiter verbreitet und in gewisser Weise auch Artverwandt. Wenn sich der Beruf des Geomatikers einen bekannteren Namen gemacht hat, kann immer noch direkt in diesen Bereich eingestiegen werden. Dies aber nur als Ratschlag, falls wirklich keine Alternative in Aussicht ist.
Ein abschließendes Fazit
Der Geomatiker – ein Beruf für alle technikverliebten die schon zu Schulzeiten Spaß an Mathematik und Erdkunde hatten. Eine neue Branche, die sich so schnell entwickelt kann jetzt noch mit gestaltet und geprägt werden. Viele Fachkräfte in diesem Bereich gibt es noch nicht, also ist jetzt genau die richtige Zeit.
Die Nachfrage wird immer weiter steigen und neue Einsatzgebiete werden unaufhörlich hinzukommen. Die Zukunft bleibt nicht stehen und das vor allem nicht im Bereich der Informationstechnik.
Der Verdienst als Auszubildender ist gut. Der Start ins richtige Berufsleben wird durchschnittlich bezahlt. Hier fängt es aber erst an. Fachkräftemangel enden meist in guter Bezahlung für vorhandene und sehr gefragte Fachkräfte!