ALLES, was du über die Lehre als Mechatroniker wissen solltest (mit Test)
Inhaltsverzeichnis
- Welche Ausbildungsarten gibt es?
- Was aber sind die besten Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker?
- Sind die Prüfungen geschafft, wartet das Berufsleben auf einen, aber was macht ein Mechatroniker eigentlich genau?
- Was steht mir nach meiner Ausbildung bevor?
- Am Ende habe ich noch ein paar persönliche Tipps für die Ausbildung.
Kurz bevor ich meine Ausbildung begann, hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würde, nur durch Zufall war es genau das Richtige für mich. Aber manchmal ist ein Sprung in das kalte Wasser nicht so schlecht. Dennoch wäre es natürlich besser gewesen, wenn ich vorher gewusst hätte was auf mich zukommt. Schließlich hätte es auch die falsche Entscheidung sein können.
Welche Ausbildungsarten gibt es?
Um einen guten Überblick zu bekommen, ist es wichtig die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten kennen zu lernen.
Als erstes würde ich daher gerne über die zwei bekanntesten Ausbildungssysteme sprechen. Auf der einen Seite gibt es die rein-schulische Ausbildung. Dies beinhaltet eine Ausbildung, bei der man nur die Berufsschule besucht und durch die gelernte Theorie sehr gut auf den Beruf vorbereitet wird.
Auf der anderen Seite steht die duale Ausbildung.
Die Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker ist zum Beispiel eine dieser. Der Unterschied zur erst genannten Ausbildungsmethode ist, dass man hier nicht nur den theoretischen Schulstoff lernt, sondern auch im späteren Arbeitsbereich eingesetzt wird, um die Praxis des Berufes ebenfalls kennen zu lernen. Sprich man befindet sich zusätzlich in einem Betrieb, um das theoretisch gelernte auch praktisch anwenden zu können.
Aber was ist jetzt besser?
Jede Methode hat seine eigenen Vor- und Nachteile.
Bei einer dualen Ausbildung hat man viel Abwechslung und man wird, durch die Praxis, gut auf die spätere Arbeit vorbereitet. In der rein schulischen Ausbildung jedoch, wird man immer tief in die Theorie eingeführt, was wiederum auch viele Vorteile für die Zukunft haben kann.
Da ich aber von der Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker sprechen werde, wie kurz oben erwähnt, und meine Erfahrungen und mein Wissen teilen möchte, greift hier nur das Konzept der dualen Ausbildung. Der erste wichtige Punkt, der bei der Wahl zu dieser Ausbildung zu beachten ist.
Was aber sind die besten Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker?

Das ist recht einfach zu beantworten. Es gibt keine.
Neben einem guten Schulabschluss, ist es wie bei vielen anderen Ausbildungsberufen auch wichtig, lernbereit und interessiert zu sein. Oft hat man bessere Chancen auf einen Platz, wenn man einen guten Realschulabschluss besitzt.
Aber auch mit einem Werkrealschul-Abschluss ist die Ausbildung möglich. Man sollte nur beachten, dass es wichtig ist, sich komplexe und zusammenhängende Komponenten vorstellen und verstehen können.
Da der Beruf Industrie-Mechatroniker aktuell sehr gefragt ist, sind die Ausbildungschancen auch nach Bewerbungsschluss noch gegeben.
Dennoch ist es natürlich besser sich mindestens ein Jahr vor Ausbildungsbeginn zu bewerben und sich an angegebene Abgabeschlüsse zu halten. Dabei besteht die Möglichkeit die Bewerbung schriftlich oder elektronisch zu formulieren. Es gibt mehrere Optionen, wie eine gute Bewerbung auszusehen kann.
Dafür kann man zum Beispiel Hilfe im Internet oder bei der Agentur für Arbeit suchen.
Dann kommt der eine Tag an dem die langersehnte Zusage zugeschickt wird. Doch leider reicht dies manchmal noch nicht, um auch wirklich die Ausbildung antreten zu können. Im Zeitraum der Bewerbungen wird bei vielen Firmen ein sogenannter Einstellungstest verlangt. Dieser wird meist im Internet zur Verfügung gestellt, der dann zu bearbeiten ist.
Dort werden häufig allgemeine Fragen über die eigene Person gestellt. Nach diesem ganzen Prozedere, beginnt auch endlich die Ausbildung.
Aber wie schwer ist die eigentlich?? Kann die jeder schaffen?
In der Ausbildung lernt man sehr viele verschiedene Dinge. Damit kann sich, wie in der Schule auch, der ein oder andere schwer tun. Wichtig ist dann, nichts schleifen zu lassen und Ehrgeiz zu zeigen. Den Stoff den man nicht versteht nachzuholen und am Ball zu bleiben.
Denn alles Gelernte hängt miteinander zusammen, baut aufeinander auf und ist für das Verstehen, Programmieren, Bedienen, Reparieren oder Instandsetzen von Maschinen wichtig. Bei Unklarheiten stehen in den meisten Fällen die Lehrer und Ausbilder zur Verfügung, die man jederzeit befragen kann.
Wer sich also gerne mit Maschinen befasst und sich für das bauen, reparieren oder bedienen begeistern kann und viel Interesse hat, dem wird die Ausbildung nicht allzu schwer fallen.
In der Ausbildung werden weder höhere Mathematik, noch tiefgründige Physik vorausgesetzt oder angewendet. Aber Formeln anwenden und umstellen gehört dazu, ebenso wie klassische Texte schreiben und die englische Sprache lernen. Durch das ausgeglichene Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, wird die ganze Ausbildung sehr angenehm und abwechslungsreich gestaltet.
Die allgemeine Ausbildungszeit beträgt dreieinhalb Jahre.

Jedoch gibt es, wie bei vielen anderen Ausbildungen auch, die Option diese auf drei Jahre zu verkürzen. Dafür hat man zwei Möglichkeiten.
Einerseits kann man vor Beginn der Ausbildung eine weiterführende Schule besuchen, beispielsweise ein Berufskolleg oder ein berufsorientiertes Gymnasium.
Andererseits sind auch gute schulische Leistung in den ersten beiden Lehrjahren optional, um in Absprache mit den Ausbildern, die Abschlussprüfung vorziehen zu können.
Man sollte sich jedoch im Klaren sein, dass man den Schulstoff, der im vierten Lehrjahr in der Berufsschule beigebracht wird, dann selbstständig lernen und die Prüfungsvorbereitung alleine absolvieren muss. Im Normalfall stehen aber auch hier die Lehrer und Ausbilder für Fragen immer zur Verfügung.
Um einen Vorgeschmack zu bekommen, wie die theoretische Abschlussprüfung sein wird, kann man sich von den Ausbildern oder in der Schule alte Prüfungen geben lassen, um einschätzen zu können, ob man es sich zutraut einen Teil davon eigenständig zu erarbeiten.
Es ist natürlich auch immer interessant zu wissen, wie die bevorstehende Ausbildung aufgebaut ist und worauf man sich einstellen muss.
Die ersten zwei Jahre der Lehre bestehen aus sogenannten Sequenzen. Dabei handelt es sich um eine Art Unterricht in der Ausbildungswerkstatt innerhalb der Firma. Dabei werden in 2 Woche bestimmte Themen zusammen mit den Ausbildern erarbeitet und gelernt. Ab dem Zweiten Lehrjahr kommen häufiger sogenannte Betriebseinsätze dazu, bei denen man auch Wochenweise dort eingesetzt wird, wo man später als ausgelernter Mechatroniker arbeiten wird.
Das wiederrum hilft schon mal einen Einblick zu bekommen, wie später das Berufsleben aussehen kann. Aber vor allem ist es eine wichtige Vorbereitung für die Abschlussprüfung, die man kurz vor Ausbildungsende absolvieren muss.
Im Wechsel zu diesen Sequenzen steht der Schulbesuch, basierend auf Blockunterricht. Dabei besucht man alle 2 Wochen für 1 Woche die Berufsschule. Dort gibt es neben dem fachorientierten Unterricht, auch normale Nebenfächer wie Deutsch, Religion, Englisch, Wirtschaftskunde und Gemeinschaftskunde, in denen Klassenarbeiten geschrieben werden.
Wichtig zu wissen ist auch, dass Deutsch, Wirtschaftskunde und Gemeinschaftskunde ebenfalls Prüfungsfächer für die Abschlussprüfung sind. Neben praktischer und theoretischer Prüfung gibt es ganz am Ende der Ausbildung das Fachgespräch, vergleichbar mit einer mündlichen Prüfung.
In diesem Fachgespräch werden den Prüflingen Fragen zu ihrer praktischen Prüfung gestellt. Diese praktische Prüfung besteht aus einem Betriebseinsatz und einer dazugehörigen schriftlichen Dokumentation. Dieser Betriebseinsatz kann beispielsweise das Planen, Aufbauen, Verdrahten und Prüfen eines Schaltschrankes sein.
Sind die Prüfungen geschafft, wartet das Berufsleben auf einen, aber was macht ein Mechatroniker eigentlich genau?

Da der Beruf als Mechatroniker sehr vielfältig ist, kann man in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist die Instandhaltung. Dort ist man für das Warten, Instandsetzten, Reparieren oder neu Aufbauen von Maschinen verantwortlich.
Ein anderer Arbeitsbereich ist der Job als Maschinenführer. Dabei sorgt man dafür, dass die zu bearbeitenden Aufträge von der Maschine durchgeführt werden und sobald die Maschine einen Fehler aufweist, dieser auch schnellstmöglich behoben wird. Das Arbeiten mit Maschinen ist also Alltag und man sollte sich damit wohl fühlen.
Zu bedenken ist auch, dass die Arbeit mit Maschinen auch immer einen gewissen Lärmpegel bedeutet, dem man zu jeder Arbeitszeit ausgesetzt ist. Bei großen Firmen kann es auch sein, dass man im Schichtbetrieb arbeiten muss.
So vielfältig wie die Arbeitsbereiche, sind auch die Weiterbildungsmöglichkeiten, die einem als Mechatroniker offen stehen. Dabei konzentrieren sich diese Fortbildungen meistens auf ein bestimmtes Berufsfeld. Also die Elektronik oder die Mechanik.
Da man logischerweise als Haupt- oder Realschüler nicht sofort mit einem Studium beginnen kann, dies aber vorhat und keine weiterführende Schule besuchen möchte, kann man eine Ausbildung machen. So hat man einen Abschluss der einen zum Studium zulässt und man hat etwas Handfestes, um sich im Notfall auch ohne Studium einen Arbeitsplatz sichern zu können.
Um mit einer Ausbildung ein Studium zu beginnen, ist jedoch noch einige Zeit mit Berufserfahrung notwendig, dennoch ist eine Ausbildung ein guter Weg, um an ein Studium zu gelangen.
Verschiedene Studiengänge können dann Maschinenbauingenieur, Elektrotechnik oder Informatik sein. Wer aber gar nicht Studieren möchte, kann nach der Ausbildung eine Techniker-, oder Meisterschule besuchen und sich auf diesem Weg weiterbilden. Mit einem Meisterabschluss besteht dann auch die Möglichkeit sich ein eigenes Unternehmen aufzubauen und zu führen.
Wo kann ich eine Lehre zum Mechatroniker überhaupt machen und gibt es die perfekte Firma für diesen Job?
Nein. Am wichtigsten ist das eigene Gefühl dafür, was einem wichtig ist. Möchte ich lieber in einem etwas kleinen Betrieb arbeiten, bei dem wahrscheinlich mein Gehalt etwas geringer ist und ich aber dafür jeden kenne und man mit allen ein gutes Team bildet.
Oder möchte ich lieber in einem sehr großen Betrieb wie Daimler, Bosch, Siemens oder EnBW arbeiten, mehr Geld verdienen, aber dafür auch nur ein kleiner Teil von einer großen Firma sein und viele Chefs über mir stehen haben.
Oder sind mir beide Argumente nicht so wichtig und ich lege meinen Schwerpunkt auf einen kurzen Weg zur Arbeit, am besten ohne Auto.
Wichtig ist es die eigenen Prioritäten zu finden, kennen zu lernen und nach jenen zu handeln.
Um mir selbst diese Fragen zu beantworten, habe ich mehrere Praktika in verschiedenen Firmen gemacht, um einen Überblick zu bekommen, wo ich mich am wohlsten fühle.
Wenn ich meinen Ausbildungsplatz gefunden habe und weiß wo ich diese absolvieren möchte, stellt sich eine weitere Frage.
Was steht mir nach meiner Ausbildung bevor?

Da der Beruf als Mechatroniker auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt ist, sind auch die Jobchancen nach der Ausbildung sehr hoch. Also eine befristete Übernahme bis zu einem Jahr ist in vielen Betrieben von vornerein sicher. Hat man dann auch noch ein gutes Abschlusszeugnis und der Betrieb benötigt Personal, steht dem unbefristeten Vertrag nicht viel im Weg.
Auch wenn man in der Ausbildung schon teilweise im Werk oder Betrieb eingesetzt wurde, beginnt danach erst das richtige Berufsleben. Dabei kann man in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Als Industrie-Mechatroniker sollte man sehr flexibel sein, da man in jedem dieser Bereiche auch viele unterschiedliche Tätigkeiten auszuführen hat.
Für viele ist, bei der Auswahl des Berufes, aber auch das Gehalt, das der zukünftige Arbeitgeber zahlt, nicht ganz unerheblich. Viele sprechen nicht gerne über Geld, dennoch ist es interessant und wichtig zu wissen, was man denn in Zukunft ungefähr als Mechatroniker/in verdient.
Das Gehalt wird allgemein durch die Gewerkschaft festgelegt und kann somit jederzeit variieren.
In der Ausbildung liegt es oft zwischen 1000€ im ersten und 1300€ im letzten Lehrjahr.
Sobald man die Ausbildung geschafft hat, kann man mit einem deutlich höheren Einstiegsgehalt rechnen. Dazu können noch Schichtzuschläge oder weitere zusätzliche Vergütungen kommen, die aber bei jeder Firma unterschiedlich sind. Außerdem können durch Tarifverhandlungen weitere wichtige Entscheidungen, wie eine Lohnerhöhung vereinbart werden.
Der Verdienst kann natürlich je nach Gewerkschaft variieren, aber nach ein bis zwei Jahren steigt meistens der Lohn auf ungefähr 3400€, Tendenz steigend.
Meine persönlichen Einstellungen und Erfahrungen über meine Ausbildung zum Mechatroniker sind sehr positiv. Ich habe sie in einer sehr großen Firma absolviert. Dadurch gab es viele zusätzliche Vorteile, die mir und anderen Auszubildenden geboten wurden. Das machte die Ausbildung etwas leichter und entspannter.
Die Ausbilder stehen immer für Fragen offen und helfen viel, aber versuchen einen auch zur Selbstständigkeit zu bringen, was im Nachhinein sehr hilfreich in der Prüfung sein kann. Dadurch, dass die Ausbildung dual ist, dass bedeutet das man zusätzlich im Blockunterricht eine Berufsschule besucht, wird die Ausbildung sehr abwechslungsreich gestaltet.
Durch den Blockunterricht werden manche Themen in der Schule nochmal intensiver durchgesprochen und erklärt. Dadurch sind sie gut zu verstehen und die Chancen auf Unverständnis oder Verwirrung werden gering gehalten.
Jetzt habe ich meine Ausbildung hinter mir und Arbeite in einem Betrieb, verstehe mich gut mit meinen Kollegen und dann werde ich gekündigt. Was nun?
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich meinen Job als Mechatroniker verliere?
Normalerweise gibt es nichts Schlimmeres als seinen Job zu verlieren. Jedoch sollte man niemals aufgeben, denn vor allem als Mechatroniker bieten sich mehrere Möglichkeiten einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Da die Ausbildung aus den Bereichen Mechanik und Elektronik aufgebaut ist, bleiben die Optionen offen, als Mechaniker oder eben Elektriker wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Eventuell sind dafür Fort-, Weiterbildungen und Schulungen nötig. Dies sollte aber nicht davon abschrecken eine dieser Berufschancen zu ergreifen, schließlich geht es hier um einen Job den man dann braucht und sich weiter zu bilden hat noch niemanden geschadet.
Am Ende habe ich noch ein paar persönliche Tipps für die Ausbildung.
Mir hat es für die Zwischen- bzw. Abschlussprüfung sehr geholfen frühzeitig mit dem Lernen anzufangen und in Gruppen mit meinen Ausbildungskollegen manche Themen noch einmal zu wiederholen. Außerdem konnte ich auch auf die Unterstützung meiner älteren Kollegen zählen, die ihre Prüfung schon abgeschlossen haben. Diese gaben mir die Möglichkeit in der Funktion als Maschinenführer zu arbeiten und haben mich mit Fragen für das Fachgespräch gelöchert, um mich ideal auf die praktische und mündliche Prüfung vorzubereiten.