ALLES, was du über die Lehre als Tontechniker wissen solltest (mit Test)
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Es ist nicht mehr zu übersehen, die heutige Zeit ist von der Digitalisierung geprägt. Du stellst dir sicher zurecht die Frage, ob es Sinn hat den Beruf des Tontechnikers noch zu erlernen. Viele traditionelle Lehrberufe werden sich in naher Zukunft wegen des Internets in Luft auflösen. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung werde ich das für dich herausfinden.
Vorweg bemerke ich, dass dieser Bericht auf meiner schulischen Ausbildung beruht. Daneben ist es möglich dual oder online zu lernen. Darauf gehe ich später noch genauer ein.
Wie schwer ist die Lehre der Tontechnik?
Als ich mich entschlossen hatte die Lehre zu machen, ging mir durch den Kopf, ob ich das bewältigen könne. Was den Ausbildungsinhalt anbelangt, war ich noch relativ unvorbereitet.
Im Nachhinein kann ich dir Folgendes berichten. Wenn du ein Instrument spielst und ein gutes Gespür für Klänge hast, schaffst du das locker. Grundwissen der Harmonielehre und technisches Interesse sind ebenfalls vorteilhaft. Vor allem was Weiterbildungen angeht, ist es nötig sich heutzutage neues Wissen anzueignen. Das Rad dreht sich schneller und schneller.
Ich hatte erst mehrere Monate vor meiner Ausbildung mit dem Gitarrespielen begonnen und habe es trotz allem durch die Aufnahmeprüfung geschafft. Dafür hatte ich wochenlang viele Stunden geübt. Was ich dir damit sagen möchte, es ist machbar, wenn du kein Wunderkind bist.
Was die Schulfächer angeht, empfand ich die Elektrotechnik als eines der schwersten für mich. Das mag daran liegen, das ich kein Genie in Mathematik war. Ironischerweise war ich in der Abschlussprüfung der Beste. Mit dem Ziel vor Augen erreichst du vieles.
Wie wirst du überhaupt Tontechniker?

Ich bin der Meinung, in den wenigsten Fällen entscheidest du dich willkürlich für diesen Ausbildungsgang. Die Arbeit des Tontechnikers ist kein traditioneller Beruf in dem Sinne. Er beruht wie bei dir bestimmt auf einer stark ausgeprägten Leidenschaft zur Musik.
Es ist die angeborene Musikalität, die dich fasziniert, oder das Entdecken der Klänge beim Musikproduzieren. Du legst deine Musik gerne in Klubs auf oder veranstaltest eigene Events, bist Sänger, Gitarrist, Schlagzeuger, oder hast eine eigene Band.
Dir fällt sicher noch mehr ein. Der Hintergedanke sein Hobby zum Beruf zu machen spielt ebenfalls eine große Rolle. Ich rate dir in dich zu gehen und zu reflektieren. Prüfe, ob und warum du diesen Weg einschlagen möchtest. Wenn du noch unsicher bist, erspart dir das später viel Zeit und Geld.
Bringst du die entsprechende Motivation mit und bist fest entschlossen, startest du direkt mit dem richtigen Kurs durch.
Wo mache ich eine Lehre zum Tontechniker?

Dir sind mehrere Alternativen gegeben, wie du deinem Traum näher kommst. Generell wird zwischen der schulischen, dualen oder der online Lehre unterschieden. Natürlich ist ein Studium möglich, hier soll es sich aber um die Ausbildung drehen.
Der Ablauf sieht eine theoretische Grundausbildung mit diversen Praxisübungen und einem anschließenden Praktikum voraus.
Anbieter:
- Deutsche Pop
- Event-Akademie
- SAE
- Schule für Tontechnik
- SET School
- ffton
Die duale Ausbildung findet in einem Betrieb statt, die Theorie erfährst du in der Berufsschule. Einstellungschancen hast du in diversen Beschallungsfirmen, Theatern, Rundfunkanstalten oder Filmwirtschaften. Dabei schöpfst du aus dem Vollen, unzählige Unternehmen haben sich darauf spezialisiert.
Im Internet lernen heute viele Menschen neue Kenntnisse. Mit einem online Campus steht dir die Lehre im Netz zur Verfügung. Dieser spielt sich komplett online ab. Die Dozenten prüfen anhand mehrerer Zwischen- und Abschlussprüfungen dein Können. Durch das Feedback weißt du, wo du noch Wissenslücken aufweist. Hier kann ich dir das Hofa College ans Herz legen.
Hast du einen Entschluss gefasst, geht es direkt weiter mit dem Bewerbungsteil.
Bewerbungsschluss
Um am Einstellungstest teilzunehmen, beachtest du die einzelnen Fristen. Oft orientieren sich diese an den Semesterzeiten eines Studiums, sprich Sommer- und Wintersemester. Die genauen Fristen entnimmst du dem Bildungsträger. Bei den online Anbietern ist eine Anmeldung jederzeit ohne Frist machbar.
Einstellungstest
Informationen zu den Anforderungen findest du bei den Schulen, diese unterscheiden sich meistens. Mit einer guten Vorbereitung brauchst du dir keine großen Sorgen darübermachen. Neben deiner persönlichen Vorstellung geht es in der Regel zum Großteil um das Musikalische.
In meinem Fall hatte ich keinen Schimmer was mich erwartet. Ich gab einen Song auf der Gitarre zum Besten, obwohl ich noch in den Kinderschuhen meiner Gitarrenkenntnisse steckte. Außerdem war ein kleines Ständchen angesagt, was mir weniger gefiel. Am Ende kam ich gut durch den Test.
Dauer und Voraussetzungen der Ausbildung

Die Anforderungen beim Studium sind deutlich höher wie bei der Lehre, das kommt dir zugute. Jeder Bildungsträger hat andere Ansprüche. In der Regel genügt der Haupt- oder Realschulabschluss. Das Spielen eines Instrumentes ist in der Regel vorausgesetzt. Dabei ist das Instrument nicht auf Weltklasseniveau zu beherrschen.
Bringst du noch ein anderes musikalisches Hobby mit, schadet das nicht. Ach ja, ein gut funktionierendes Gehör versteht sich von selbst. Die übrigen Unterlagen reichst du wie gewohnt ein.
Die Noten deines Zeugnisses spielen meiner Erfahrung nach eher eine untergeordnete Rolle. Ein gutes Zeugnis schadet natürlich nicht. Maßgeblich sind eher deine Überzeugungskraft und deine Leidenschaft. Der Berufsweg dauert zweieinhalb Jahre. Bist du begabt, ist eine Verkürzung anzufragen. Inzwischen ist es dir gestattet die Ausbildungsdauer je Kursbuchung festzulegen.
Aufbau der Ausbildung und Stundenplan
Die Lehre setzt sich weitestgehend aus Technikinhalten zusammen. Studiotechnik, Beschallungstechnik, Elektrotechnik und Harmonielehre- und Gehörbildung bilden den Löwenanteil der Bewertung. Die Nebenfächer wie, Englisch, Recht- und Veranstaltungstechnik oder Deutsch sind eher ergänzend anzusehen. Der Stundenplan variiert nach Einrichtung der Institution.
Großgeschrieben wird ebenfalls die Praxis in einem Lehrtonstudio und Probeveranstaltungsraum. Das Gelernte setzt du damit gleich in die Tat um. Ich denke, das macht dir genauso mehr Spaß wie reine Theorie. Ich verbrachte viel Zeit in meinem Lehrstudio.
Die Mikrofonierung des Schlagzeuges, diversen Instrumenten, Sängern und deren Abmischung am Computer oder Mischpult nehmen viel Zeit in Anspruch. Du erlernst den Umgang im Tonstudio und installierst große Beschallungen für Konzerte.
Während der Ausbildungszeit ist ebenfalls eine Praktikumszeit vorgesehen, um dein Wissen in freier Wildbahn zu testen. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit früh Kontakte zu knüpfen, aus denen sich später gute Berufsaussichten ergeben können.
Ich hatte die Chance das Tonstudio und gleichzeitig die Livebeschallung für mich zu entdecken. Das hat mir später geholfen, meinen eigenen Weg zu finden.
Tipps für die Ausbildung

Nach meinem Werdegang habe ich ein paar Ratschläge parat, die ich vorher nicht bedacht hatte. Das erspart dir unter Umständen viel Geld, Zeit und Nerven.
Ich halte die schulische Lehre für sinnvoll, wenn du alle Bereiche der Tontechnik erlernen möchtest. Du hast später viele Möglichkeiten, dich in verschiedenen Bereichen selbstständig zu machen und bist gut aufgestellt. Zusätzlich ist es möglich die Fachhochschulreife hinzuzuerwerben. Ansonsten halte ich die Unterstützung durch BAföG für sehr wichtig.
Bist du eher der Typ, der gerne auf Tour geht, würde ich dir die duale Ausbildung in einer Beschallungsfirma nahelegen. Das bringt viele Vorzüge mit sich, zumal du ausschließlich praxisnah lernst. Die Theorie erwirbst du klassisch in der Berufsschule.
Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Du verdienst einen monatlichen Gehalt und nimmst viele praxisorientierte Erfahrungen mit. Darüber hinaus hast du tolle Jobaussichten bei deinem Arbeitgeber. Dagegen zahlst du bei der schulischen Variante einen monatlichen Betrag. Letztlich ist die Auswahl eine rein persönliche Entscheidung.
Lehre–was dann? / Chancen und Möglichkeiten
Aus eigener Erfahrung möchte ich das Thema Kommunikation nochmals ansprechen. Kontakte frühzeitig zu knüpfen, zu pflegen und wahrzunehmen sind wichtig. Während der Ausbildung kannst du damit beginnen, spätestens im Praktikum hast du ein interessantes Umfeld vor dir.
Sei stets aufgeschlossen und freundlich, du weißt nie, wer in der Szene gerade vor dir steht. Selbst nach einigen Jahren im Musikbusiness bin ich oft überrascht, wen ich treffe.
Bist du eher introvertiert und besitzt kein Adressbuch voller Kontakte, kein Problem. Du profitierst ohnehin von deiner technischen Lehre.
Schaust du dich im Medienbereich genauer um, wirst du schnell feststellen, wie vielseitig der Arbeitsmarkt ist. Für jeden wird es einen passenden Job geben.
Hier nenne ich dir einen kleinen Auszug an Berufschancen:
- Tonstudio
- Konzert
- Theater
- Einzelhandel
- Radio
- Fernsehen
- Filmwirtschaft
- Tonträgerproduzent
- Synchronstudio
- Agentur
- Verkauf
- Vertrieb
- Installation
Solltest du mit dem Gedanken spielen dich später selbstständig zu machen, bist du ebenfalls gerüstet. Momentan sind Filmvertonungen und Hintergrundmusik, sowie Sounddesign in jeglichem Bereich gefragt.
In diese Richtung ergeben sich neue Wege, gerade über das Internet. Das ermöglicht einen kostengünstigen Einstieg in die Selbstständigkeit und du verfügst über viele Berufsperspektiven.
Die heutige Technik macht es außerdem erschwinglich aus deinem Schlafzimmer ein professionelles Tonstudio zu zaubern. Dafür wurde früher einiges auf den Tisch gelegt.
Weiterbildungsmöglichkeiten

Es sind unzählige Kurse vorhanden, die dich im großen Gebiet des Klanges weiterbringen. Die Technik entwickelt sich rasant, die persönliche Fortbildung damit eher ein Muss.
Lege deinen Fokus auf deinen Schwerpunkt und werde Spezialist, lerne neue Teilbereiche, neue Software oder andere Techniken des Mixing. Unter anderem kannst du folgende Kurse in Betracht ziehen:
- Vocal Recording
- Producing
- Beatprogramming
- Sounddesign
- Mixing
- Composing
- Protools
- Ableton
- Logic
Im Grunde ist es kein Problem in jedem Bereich ein Profi zu werden.
Kleiner Tipp, es werden Maßnahmen von der Agentur für Arbeit finanziell unterstützt. Bist du gerade auf Jobsuche, ist deine Zeit sinnvoll nutzbar. Aus eigener Erfahrung bietet sich dieses Angebot als weitere Chance an.
Zukunft als Tontechniker
Nun komme ich endlich zu der wichtigen Frage. Wie sieht es denn mit der Zukunftssicherheit aus?
Ich bin überzeugt, dass es weiterhin viele neue Jobchancen gibt. Ich denke, die Nachfrage nach guten Technikern steigt. Heutzutage wird so viel Musik konsumiert, wie noch nie. Das liegt vor allem an der globalen Vernetzung durch das Internet.
Allen voran hat sich das Medium „Video“ momentan extrem etabliert. Video ohne Musik, Sprache oder Effekte klingt doof, oder? Die Expertise eines Tontechnikers ist somit gefragt.
Professionelle Konzertproduktionen, Rundfunk, Fernsehen oder Theater sind immer auf der Suche nach kompetentem Personal. Das hierfür benötigte Wissen hast du selbst heute noch nicht kostenfrei und verlässlich im Netz liegen. Gute Informationen auf diversen Videoplattformen sind vorhanden, gebe ich zu, jedoch ersetzt das keine solide Ausbildung.
Ein anderer Ansatz stellt die Selbstständigkeit dar. Du bist angehender Musikproduzent, DJ oder live Musiker und möchtest ohne jegliche Bildung die Charts erklimmen?
Durchaus möglich in der digitalen Welt würde ich antworten. Um dich und deine Kunst voranzubringen, benötigst du lediglich die vielen Systeme zur Selbstvermarktung. Davon entstanden in letzter Zeit besonders viele.
Blöd, dass du nicht der Einzige bist. Andere Menschen auf unserer Erde haben dasselbe vor wie du. Das führt zu einem Überangebot und zu einem Preisfall in allen Bereichen.
Wie behauptest du dich also? Um heutzutage aus der Masse herauszustechen, ist besondere Kreativität und qualitativ hochwertige Arbeit der Schlüssel. Um das hinzubekommen, benötigst du Spezialwissen. Experten vermitteln dir dieses in deinem Bildungsgang.
Was verdient ein Tontechniker?
Die Perspektiven sind vielseitig, die Gehälter sind es demnach genauso. Aus diesem Grund nenne ich dir keine konkreten Zahlen. Zunächst sei gesagt, dass sich das Ausbildungsgehalt an vergleichbaren Lehren orientiert.
Was das Einkommen eines ausgelernten Technikers angeht, spielt es zunächst eine Rolle, bei welcher Firma du arbeitest. Außerdem ist von Bedeutung, ob du selbstständig bist und in welchem Bereich.
Der hauptverantwortliche Techniker einer international bekannten Liveproduktion verdient logischerweise mehr, wie der Bühnenhelfer der die Mikrofone auf die richtige Stelle schiebt.
Schlussendlich sei gesagt, dass du als Selbstständiger in diesem, wie in anderen Jobs mehr verdienst, als ein Angestellter. Möchtest du genauere Zahlen wissen, kannst du diverse Gehaltsvergleiche im Netz durchstöbern.
Kurzer Erfahrungsbericht
Ich hätte mir mehr Praxis gewünscht, gestehe ich. Das vereinfacht es komplexe Inhalte zu verstehen. In den aktuellen Kursen lernst du meines Wissens praxisbezogener. Frag diesbezüglich noch mal nach.
Die Ausbildung hat mich trotzdem geprägt und mache sie gern wieder. Insbesondere der Austausch mit Gleichgesinnten und neuen Kontakten empfand ich als großen Pluspunkt.
Möchtest du dich weiterbilden, genügen generell die kostenlosen Informationen, die du in diversen Onlineportalen findest. Somit sparst du dir ein paar Euro und investierst lieber in neues Equipment.
Es kursiert zwar teilweise immer noch viel Halbwissen von selbst ernannten Tontechnikern im Netz, die Expertise nimmt aber stark zu. Echtes Expertenwissen lernst du nur in einer Weiterbildung. Wenn du mit den Informationen online nicht weiterkommst, kannst du auf eine bezahlte Fortbildung ausweichen.