ALLES, was du über das Ingenieurwissenschaften Studium wissen solltest (mit Test)
Als junge Abiturientin stand ich vor vielen Jahren vor einer schwierigen Wahl:
Was sollte ich studieren?
Das Ingenieurstudium wurde mir als eine solide, krisenfeste Möglichkeit schmackhaft gemacht.
Aber was macht ein Ingenieur aus?
Was würde ich am Ende können?
Analysis, Algebra und Physik kannte ich aus der Schule, und dann?
Um ein paar Vorurteile aus dem Weg zu räumen: Weder beschäftigen sich Ingenieurstudenten drei Jahre lang nur mit Gleichungen, noch müssen sie hunderte Formeln auswendig lernen.
Die Mathematik stellt für Ingenieure lediglich ein nützliches Werkzeug dar, und im Internetzeitalter ist es möglich, jedes Gesetz der Physik binnen Sekunden zu googeln. Hier kommt jedoch das Entscheidende. Der Ingenieur macht sich die Gesetze der Physik und der Chemie zunutze, indem er sie zur Lösung technischer Probleme verwendet.
Wie schaffe ich schnelle, sichere und verbrauchsarme Autos? Wie entwerfe ich eine Brücke, die Belastungen standhält und so wenig wie möglich wiegt? Wie sieht die Recyclinganlage der Zukunft aus?
Inhaltsverzeichnis
- Wie viele Studiengänge gibt es?
- Wie wird man Ingenieur?
- Diese Inhalte erwarten dich im Bachelorstudiengang
- Wo soll ich Ingenieurwesen studieren?
- Die wichtigste Eigenschaft des Ingenieurs – das Programmieren
- Der Berufseinstieg als Ingenieur
- Welche Vorteile bietet eine Promotion?
- Internationaler Konzern oder lieber familiärer Mittelständer?
- Nicht alles Gold was glänzt – Konzern
- Einblicke in die Arbeit bei einem Mittelständer
- In der Arbeitswelt gilt heutzutage – sei flexibel
- Wie viel verdient ein Ingenieur?
- Gehalt hängt stark von der Arbeitsregion ab
- Vielleicht doch lieber an der Uni bleiben?
Wie viele Studiengänge gibt es?
Über 50 Studiengänge werden bundesweit angeboten.
- Brauereiwesen
- Umwelttechnik
- Fahrzeugbau
- Chemieingenieurwesen
sind nur einige Fachrichtungen, die ihre Absolventen auf ein Einsatzgebiet vorbereiten.
Das Besondere am Ingenieurberuf ist jedoch die Flexibilität, die einen Bachelor- oder einen Masterabschluss mit sich bringen. Wenn du Energie- und Verfahrenstechnik studierst, kannst du mit deinen Kenntnissen in der Luftfahrt, in der Autoindustrie oder in der Energiebranche arbeiten. Als Elektrotechniker findest du in der Anlageplanung, in der Produktion oder in der Kommunikationsbranche einen Job.
Eine Sonderstellung nehmen die Wirtschaftsingenieure ein. Hier besteht der Studiengang zur Hälfte aus klassischen Ingenieurfächern und zur Hälfte aus Kursen wie Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen. Die Absolventen arbeiten als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik, oft in Quality Management, Prozessoptimierung oder als Unternehmensberater. Mehr zu den Berufsaussichten als Ingenieur findest du im zweiten Abschnitt.
Wie wird man Ingenieur?

Alle Ingenieurstudiengänge in Deutschland sind mittlerweile in einem Bachelor und einem Master gegliedert.
Der Bachelor erfasst sechs oder sieben Fachsemester und endet mit dem Abschluss Bachelor of Engineering. Für die meisten Universitäten und Fachhochschulen besteht eine Zulassungsbeschränkung in Form eines Numerus Clausus (NC), die vor allem deine Abiturnote berücksichtigt. Es gibt jedoch auch zulassungsfreie Studiengänge, für die das Abitur beziehungsweise Fachabitur ausreichend ist.
Einige Studienrichtungen setzen außerdem ein Vorpraktikum voraus, das du bei der Bewerbung nachweisen solltest. Hier geht es vor allem darum, praktische Einblicke in den Alltag eines Fertigungsbetriebs zu bekommen.
Wenn du dich nach dem Bachelorabschluss weiter spezialisieren möchtest, findest du innerhalb deiner Fachrichtung Masterkurse, die drei oder vier Semester dauern. Ein abgeschlossener Bachelor in dem Fachbereich ist in der Regel die Voraussetzung für die Zulassung, jedoch werden zum Teil auch Studierenden mit einem Bachelor aus verwandten Fachbereichen zugelassen.
Diese Inhalte erwarten dich im Bachelorstudiengang
Während der ersten Semester deines Ingenieurstudiums stehen die Basiskurse im Vordergrund, die alle Ingenieurrichtungen gemeinsam haben.
Analysis und Algebra, Konstruktionslehre und technische Mechanik sind Module, die du, egal oder Universität oder Fachhochschule, während dieser Zeit besuchen wirst. Hinzu kommen studiengangsspezifische Fächer.
Bei Technischer Informatik stellen die Grundlagen der Informatik einen zentralen Kern dar, im Bauingenieurwesen findest du Module wie Baustoffe und Vermessung. Je nach Institut und Studienplan kannst du bereits am Anfang Wahl- oder Wahlpflichtfächer besuchen. Bei Wahlpflichtfächern entscheidest du dich für einige Kurse innerhalb einer Gruppe, bei Wahlfächern hast du die Freiheit, dich für einen Kurs aus dem gesamten Angebot der Universität beziehungsweise Fachhochschule anzumelden.
Diese Basiskenntnisse bilden die Grundlage für die späteren Vertiefung. Um Credit Points für einen Kurs zu bekommen, musst du eine schriftliche Klausur oder eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters bestehen. Manchmal fließen auch Hausaufgaben in die Note ein oder sind Zulassungsvoraussetzung für die Prüfung. In den letzten Semestern und im Masterstudium kommen oft praktische Projektarbeiten dazu. Hier haben Studierende einige Monate Zeit, um beispielsweise ein Getriebe oder ein Rotorblatt zu entwerfen.
Wo soll ich Ingenieurwesen studieren?
Universität oder Fachhochschule? Diese Entscheidung musst du am Anfang deiner akademischen Ausbildung treffen.
Sowohl für die eine als auch für die andere sprechen triftige Gründe. Ich habe mich an der Technischen Universität in Berlin immatrikuliert, weil ich Wert auf die Freiheit legte, den Ablauf meines Studiums freier zu gestalten.
Zwar bekommst du auch an einer Universität einen Rahmenplan vorgegeben und du hast selbstverständlich Pflichtkurse. Dennoch kannst du eher wählen, wann du welche Fächer besuchst und auch deine Horizonte in andere Richtungen erweitern.
Ich habe zum Beispiel im Grundstudium, was nach dem heutigen Konzept dem Bachelor ähnelt, Kurse wie Volkswirtschaftslehre, Russisch und Psychologie in meinen Studienplan integriert und dafür Kreditpunkte bekommen.
Der Nachteil dieser Abwechslungsmöglichkeiten ist jedoch, dass das Studium weniger strukturiert ist. Wenn du also schon in der Schule Schwierigkeiten hattest, dich zu organisieren, droht eher die Gefahr, dass du dich „verlierst“. Auch die Gruppenzugehörigkeit ist eine andere als in einer Fachhochschule.
Gerade an einer großen Hochschule sitzen in den Anfangsvorlesungen nicht selten 500 Menschen. Eine Fachhochschule bietet dagegen kleine Klassen und einen festen Stundenplan. Praktische Übungen und Projekte stehen mehr im Vordergrund, daher wirst du während deines Studiums längere Praktika in Unternehmen absolvieren, die dich auf die Berufswelt vorbereiten.
Die wichtigste Eigenschaft des Ingenieurs – das Programmieren
Werde ich gefragt, was ein Ingenieurabsolvent beherrschen muss, lautet meine Antwort immer Programmieren.
Egal ob Testingenieur, Anlageplaner, Simulationsexperte oder Entwickler, wirst du dich im Beruf mit zahlreichen Softwareprogrammen beschäftigen. Du wirst jedoch auch viele Tools selbst entwerfen müssen. Aus diesem Grund ist die Fähigkeit, sich in eine Programmiersprache einzuarbeiten, eine Kernkompetenz, die du aus dem Studium mitnehmen solltest.
Fast alle Studiengänge beinhalten Informatik in einem gewissen Umfang. Auch während anderer Lehrveranstaltungen wirst du immer wieder Programme schreiben müssen, um Ergebnisse zu berechnen.
Wenn du bereits als Schüler Erfahrung dabei gesammelt hast und viele Seiten Code dich nicht erschrecken, bist du schon auf der richtigen Seite. Auch das Technische Zeichen mit CAD-ähnlichen Programmen ist das tägliche Brot vieler Ingenieure. Wenn dich diese Gebiete interessieren, ist das Ingenieurstudium für dich eine Möglichkeit.
Der Berufseinstieg als Ingenieur
Die letzten Klausuren sind geschrieben, deinen Abschluss hast du in der Tasche. Und jetzt?
Als junger Ingenieur musst dir bei dieser Frage Angst und Bange sein, denn der Arbeitsmarkt sucht kontinuierlich nach Fachkräften. Über 80.000 freie Stellen meldete die Wirtschaft 2017, vor allem im Maschinen- und Anlagebau und im Bauingenieurwesen.
In den Feldern Mechatronik, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz wächst der Bedarf an Experten stetig. Die Arbeitslosigkeit bei Absolventen liegt mit 2.5 % derzeit auf einem Rekordtief.
Diese positiven Nachrichten ändern nichts an der Tatsache, dass der Berufseinstieg dich vor Fragen stellen wird. Nach dem Bachelor kannst du beispielsweise direkt den Einstieg in den Arbeitsmarkt versuchen, oder mit einem Master deine Bildung erweitern.
Dabei solltest du nicht nur die Gehaltsunterschiede berücksichtigen, die zwischen einem Bachelor- und einem Masterabschluss bei zirka 9 Prozent liegen. Dein persönliches Interesse ist maßgebend für deinen Werdegang.
Welche Vorteile bietet eine Promotion?
Manche Ingenieure entscheiden sich dafür, auch nach dem Master weiter an der Universität zu bleiben und zu promovieren. Als angehender Doktorand forscht du selbstständig in einem Fachgebiet. Sowohl das Recherchieren mit Literaturquellen als auch praktische Experimente werden mindestens vier Jahre lang Teil deines Alltags sein. Dafür brauchst du einen Doktorvater aus dem Institut, der dich betreut. Oft ist die Doktorarbeit an einer Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gekoppelt, der Vorlesungen und Bachelor- beziehungsweise Masterarbeiten betreut. Manchmal bekommen Doktoranden auch ein Stipendium, der ihnen hilft, sich zu finanzieren.
Eine weitere Möglichkeit ist die Doktorarbeit im Unternehmen. Ähnlich wie bei der Masterarbeit, unterstützt du hier eine Firma bei einem konkreten Projekt und stellst die Ergebnisse deiner Forschung bereit. Nach einer Doktorarbeit kannst du bereits als Juniorprofessor an einer Universität oder Fachhochschule lehren. Für die klassische Professur benötigst du noch eine Habilitation. Hierfür verfasst du eine weitere wissenschaftliche Arbeit, die Habilitationsschrift.
Im Schnitt sind deutsche Wissenschaftler um die 40, wenn sie zum ersten Mal einen Lehrstuhl bekommen. Es handelt sich also um einen langen Weg, der jedoch viele Anreize bietet, sich international als Forscher einen Namen zu machen.
Internationaler Konzern oder lieber familiärer Mittelständer?

Als ich mit meinen Kommilitonen in der Mensa über Berufsperspektiven diskutierte, kristallisierten sich immer zwei Gruppen heraus. Die einen wollten eher Karriere in einem Konzern machen, weil sie der Meinung waren, dass so ein internationales Unternehmen viel bessere Job- und Wachstumsaussichten böte.
Andere schätzten dagegen die familiäre Atmosphäre in einem Kleinbetrieb, in dem sie ihrer Meinung nach ohne Stress und freier arbeiten könnten. Für ein Konzern spricht meist die bessere Entlohnung der Ingenieure. Durchschnittlich 56% mehr verdient eine Fachkraft laut Gehalt.de in einer großen Firma. Auch die Möglichkeit, Auslandserfahrungen zu sammeln ist größer. Mittelständische und kleine Unternehmen haben dagegen, so heißt es, flachere Hierarchien.
Direkt nach meinem Studium habe ich im Bereich der erneuerbaren Energien für einen der größten Konzerne weltweit angefangen, für den ich schon als Werkstudentin gearbeitet hatte. Die Arbeit mit internationalen Teams war Alltag.
Nicht selten saßen während eines Projekts der Leiter in China, drei Verantwortliche in Indien, ein Teil in Deutschland und der Rest in den USA. Videokonferenzen fanden wöchentlich statt. Bereits nach einigen Monaten bekam ich die Gelegenheit, im Rahmen einer Schulung für zwei Wochen in die USA zu fliegen.
Als international orientierter Mensch fand ich alles sehr aufregend. Obwohl es um konkrete Probleme rund um die Arbeit ging, lernte ich verschiedene Mentalitäten und Arbeitsweisen kennen. Ein Kollege, der zeitgleich mit mir angefangen hatte, wechselte nach einem halben Jahr von der Validierung in die Projektentwicklung. Nach drei Jahren war er, noch unter 30, Abteilungsleiter. Diese Vielfalt an Chancen sind in einem mittelständischen Unternehmen rarer, da auch die Anzahl der Abteilungen kleiner ist.
Nicht alles Gold was glänzt – Konzern
Der Nachteil dieser stimulierenden Umwelt war die ziemlich strikte Vorgabe bei den täglichen Aufgaben. Als Mitarbeiter eines international agierenden Konzerns hast du ziemlich viel mit Quality Management zu tun. Während eines Projekts musst du deine Arbeit dokumentieren und wirst später auch danach bewertet.
Nicht nur die Zeiterfassung erfolgt präzise nach Codes. Auch eine neue Software zu bekommen, die du für deine Aufgaben braucht, kann sich als schwierig erweisen. Einfach ein Programm herunterladen ist nicht möglich, denn eine entsprechende, zentrale Stelle im Konzern, die für IT-Fragen zuständig ist, muss es genehmigen. Persönliche Beziehungen bestanden natürlich zu den Mitarbeiter meines Teams, zu denen ich noch heute Kontakt pflege.
Darüber hinaus wechselten Vorgesetzte aber häufig, sodass das DIN-A2 Blatt, das die Firmenhierarchie darstellte, regelmäßig neu gedruckt werden musste. Auch die Abteilungen an sich änderten oft den Namen, wurden zusammengeschmolzen und neu geformt.
Einblicke in die Arbeit bei einem Mittelständer
Nachdem mein befristeter Vertrag in diesem Konzern nach der Weltwirtschaftskrise 2009 nicht verlängert worden war, wechselte ich zu einem Ingenieurbüro mit 25 Mitarbeitern. Positiv fand ich sofort den direkten Draht zum Chef, der täglich zwei Räume weiter in seinem Büro saß und den ich jederzeit ansprechen konnte, wenn ich eine Idee hatte.
Telefonmeetings fanden nur mit Kunden statt, denn die Kollegen waren alle vor Ort. Dafür waren meine Aufgaben weniger abwechslungsreich als im Konzern. Obwohl die Firma die meisten Geschäfte außerhalb Deutschlands abwickelte, reisten oft nur der Vorstand und zwei Mitarbeiter, weil das Reisebudget beschränkter war.
Auch ist die Abwesenheit eines Mitarbeiters für einen Kleinbetrieb problematischer, denn es stehen weniger Menschen als Ersatz zur Verfügung. Als ich mich ein Jahr in die Elternzeit verabschiedete, mussten die zwei Kollegen aus meiner Abteilung neben ihren Aufgaben auch meine bewältigen.
In der Arbeitswelt gilt heutzutage – sei flexibel
Egal ob Start-Up, DAX-Unternehmen oder Forschungsinstitut, eins haben die Arbeitgeber bei Absolventen gemeinsam:
Sie bleiben meist nicht bis zur Rente.
Vorbei sind die Zeiten, in denen die Betriebszugehörigkeit und die Angst vor Arbeitslosigkeit einen Wechsel erschwerte. Alle vier Jahre wechselt statistisch gesehen ein Ingenieur seine Stelle.
Oft ist eine Gehaltssteigerung der Grund, zum Beispiel wenn eine Führungsposition angeboten wird. Einige Arbeitnehmer möchten jedoch manchmal einfach andere Berufsaussichten und arbeiten sich in ein neues Feld.
Ein Kollege von mir, als ich in der Windbranche arbeitete, hatte davon jahrelang Heizungen entworfen, ein anderer hatte in einer Firma für Haushaltsgeräte Schaltungen gebaut. Auch wenn du dich zunächst für den akademischen Weg entscheidest, ist der Zugang in die freie Wirtschaft später möglich und umgekehrt: Universitäten schätzen Mitarbeiter mit praktischer Erfahrung, während Firmen Kooperationen mit Hochschulen anstreben.
Auch Stellen im Vertrieb, in der Unternehmerberatung und in der Medienbranche werden oft mit Ingenieuren besetzt. Ich arbeite derzeit als Redakteurin. Ein Beispiel dafür, was man alles mit einem Ingenieurstudium anstellen kann.
Wie viel verdient ein Ingenieur?

Geld ist nicht alles, und doch willst du wahrscheinlich wissen, womit du am Ende deines erfolgreichen Ingenieurstudiums stehst. Wie im vorherigen Abschnitt erläutert, bietet der Arbeitsmarkt Ingenieur Absolventen vielfältige Möglichkeiten, ihre Kenntnisse in verschiedenen Branchen anzuwenden.
Dementsprechend groß ist auch die Verdienstspanne. Darüber hinaus musst du regionale Unterschiede berücksichtigen, die bis zu 10.000 Euro im Jahr ausmachen können. Und schließlich spielt die Größe des Betriebs eine entscheidende Rolle, denn Konzerne entlohnen ihre Mitarbeiter in der Regel bessere als kleine Firmen.
Laut einer Studie von Ingenieur.de verdienten 2017 Absolventen mit einem Abschluss im der Pharma- und Chemiebranche am meisten. Hier konnten sie durchschnittlich auf ein Bruttogehalt von 55.350 Euro hoffen. Es folgten die Branchen Fahrzeugbau mit 52.046 Euro, Elektrotechnik mit 49.300 Euro und Maschinenbau mit 48.225 Euro.
Schlusslichter waren Ingenieurplanungsbüros. Hier kamen Anfänger auf ein Gehalt von zirka 43.000 Euro. Das bedeutet aber nicht, das einzelne Stellen mehr Einkommen bringen können. Gerade in der Privatwirtschaft ist das Gehalt nämlich oft Verhandlungssache.
Gehalt hängt stark von der Arbeitsregion ab
Diese durchschnittlichen Werte schwanken sehr stark von Stadt zu Stadt.
Erwartungsgemäß sind die Spitzenreiter in der Liste der Top-Gehälter in Deutschland die wirtschaftsstarken südlichen Regionen. So profitiert München vom Riesenkonzern Siemens, während in Erlangen sich die sogenannte Medical Valley befindet, mit einer hohen Dichte an Chemie- und Pharmaunternehmen.
45.600 Euro verdiente hier 2016 ein junger Ingenieur durchschnittlich, während es in der bayerischen Landeshauptstadt 49.000 Euro brutto pro Jahr waren. Die nächsten Plätze in der Statistik belegen Stuttgart, die namhafte Arbeitgeber wie Porsche und Bosch vorweisen kann, und Ingolstadt, wo sich die Hauptniederlassung von Audi befindet.
Dabei musst du jedoch berücksichtigen, dass an diesen Orten die Mieten und die Aufpreise für Immobilien ebenfalls auf dem obersten Niveau liegen. Die Einkommensvorteile gegenüber Nordrhein-Westfalen oder Sachsen relativieren sich also, wenn du nach einer Wohnung suchst. International gesehen zahlen die Schweiz und die USA am meisten.
Vielleicht doch lieber an der Uni bleiben?
Als Professor regelt das Hochschulgesetz des jeweiligen Bundeslandes, wie hoch dein Gehalt ist. Ein Juniorprofessor verdient im Schnitt 4565 Euro. Nach einer Habilitation werden Professoren, je nach Lehrstuhl, nach W2- oder W3-Besoldung bezahlt. Das monatliche Bruttogehalt schwankt je nach Stufe und Bundesland zwischen 5.000 und 6.500 Euro für die Gruppe W2 und 6.000 und 7.500 Euro bei W3.Hinzu kommen Zuschläge bei Heirat und Kindern.