ALLES, was du über das Pharmazie Studium wissen solltest (mit Test)
Das Studium der Pharmazie gilt als ein sehr umfangreiches und schweres Studium. Daher mag es den einen oder anderen eventuell abschrecken, sich für diesen Studiengang zu entscheiden.
Wir möchten dir im Folgenden die Voraussetzungen und Inhalte des Studiums vorstellen. Im späteren Abschnitt erfährst du außerdem, welche Berufschancen Pharmazeuten haben und auch - was nicht unerheblich ist - wie die Gehaltsaussichten sind.
Zum Abschluss halten wir noch einen kleinen Test für dich bereit, mit dem du herausfinden kannst, ob das Studium für dich das Richtige ist oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Wie wird man Pharmazeut?
- Welche weiteren Voraussetzungen solltest du mitbringen?
- Wann lohnt es sich zu promovieren?
- Kann man das Studium auch als Fernstudium absolvieren?
- Was sind die Inhalte des Pharmazie-Studiums?
- Wie schwer ist das Studium der Pharmazie?
- Wo kann ich Pharmazie studieren?
- Studium und dann? - Welche Berufsperspektiven ergeben sich für Absolventen?
- Welche Jobaussichten gibt es in der pharmazeutischen Industrie?
- Welche weiteren Jobmöglichkeiten gibt es für Pharmazeuten?
- Wie sicher ist die Zukunft des Pharmazeuten?
- Mit welchem Gehalt können Pharmazeuten rechnen?
- Fazit
Wie wird man Pharmazeut?
Das Studium der Pharmazie kann auf unterschiedlichen Wegen bestritten werden. Je nachdem, in welchem Bereich du später arbeiten möchtest, solltest du dich für eine Variante entscheiden.
Der klassische Weg erfolgt über das Staatsexamen, welches du nur an einer Universität erreichen kannst. Als Zugangsvoraussetzung benötigst du hierfür die allgemeine Hochschulreife.
Je besser der Schnitt - umso besser stehen die Chancen einen Studienplatz zu ergattern. Denn die Vergabe der Studienplätze erfolgt über ein zentrales Bewerbungsverfahren (siehe hochschulstart.de). Dabei ist in erster Linie der NC (Numerus Clausus) entscheidend.
Alternativ werden Bewerber berücksichtigt, die eine entsprechende Wartezeit mit sich bringen. Zu guter Letzt vergeben die einzelnen Hochschulen 60 % ihrer Studienplätze nach einem bestimmten Auswahlverfahren.
Viele der Absolventen des Staatsexamens streben eine klassische Laufbahn - in der Apotheke - an. Wenn du dich jedoch mehr für die Arbeit in der Industrie oder forschenden Laboren interessierst, eignet sich ggf. ein Bachelor-/bzw. Masterstudiengang an einer Fachoberschule oder aber der Pharmaceutical Science Studiengang an der LMU München für dich. In ersteren Fall ist ein Fachabitur ausreichend.
Welche weiteren Voraussetzungen solltest du mitbringen?
Neben einem entsprechenden Notendurchschnitt (NC) solltest du eine Vorliebe für Naturwissenschaften und Medizin mitbringen.
Analytisches Denken, Spaß an Laborarbeit und gute Kenntnisse in Englisch sind ebenfalls hilfreich.
Des Weiteren solltest du dir bewusst machen, dass der Beruf des Pharmazeuten - egal in welcher Branche - ein sehr verantwortungsvoller Job ist. Nicht selten stehen die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen bei der täglichen Arbeit im Vordergrund. Dies solltest du bei der Wahl deines Studiums bereits berücksichtigen.
Wann lohnt es sich zu promovieren?

Wenn du das Studium mit Staatsexamen an einer Universität absolvierst, kannst du promovieren. Etwa ein Fünftel aller Studierenden entscheiden sich für diesen Weg. Ein Doktortitel kann dir später bei der Jobsuche von Vorteil sein.
Des Weiteren steigen dadurch deine Gehaltsaussichten. Vor allem die Pharmaindustrie ist verstärkt an Pharmazeuten mit Promotion interessiert.
Erfahrungen in wissenschaftlichem Arbeiten sind besonders in forschenden Unternehmen gefragt und außerdem eine gute Voraussetzung, um später auch im normalen Berufsleben entscheidende Erfolge erzielen zu können.
Kann man das Studium auch als Fernstudium absolvieren?
Die Nachfrage nach Fernstudiengängen boomt seit einigen Jahren. Kein Wunder - auf diese Weise lässt sich ein Studium flexibel gestalten und in vielen Fällen sogar berufsbegleitend absolvieren.
Doch um es gleich vorweg zu nehmen: Der klassische Studiengang der Pharmazie lässt sich als Fernstudiengang nicht bewältigen.
Jedoch bieten einige Fernuniversitäten verwandte Studiengänge, wie z. B. Pharmatechnik oder Pharmamanagement, an. Die Inhalte umfassen hierbei meist die klassischen Naturwissenschaften, aber auch technische Aspekte, wie z. B. Biotechnologie und Verfahrenstechnik. Auch Themen wie Qualitätssicherung und -management oder auch Marketing werden vermittelt.
Solltest du dich für ein berufsbegleitendes Fernstudium interessieren, ist es hilfreich sich bei den einzelnen Anbietern gezielt über Studienumfang und -dauer zu informieren. Nur so kannst du herausfinden, ob das Studium tatsächlich zu dir passt.
Was sind die Inhalte des Pharmazie-Studiums?

Das klassische Studium hat eine Regelzeit von 8 Semestern und unterteilt sich in Grund- und Hauptstudium, die jeweils mit einem Staatsexamen abschließen. Für Bachelorstudiengänge kannst du mit einer geringfügig kürzeren Studiendauer rechnen.
In den ersten Semestern wird vor allem pharmazeutisches und naturwissenschaftliches Grundwissen vermittelt. Ein fester Stundenplan lässt wenig Spielraum und zeigt wie stark reguliert das Studium der Pharmazie ist, denn die gesetzlichen Vorgaben müssen in jedem Fall eingehalten werden.
Mathe und Physik stehen genauso auf dem Lehrplan wie Chemie und Biologie.
Dabei werden jedoch nicht nur staubige Vorlesungen abgehalten. Vielmehr findet ein Großteil des Pharmaziestudiums im Labor statt, wo wissenschaftliches und genaues Arbeiten trainiert wird.
Des Weiteren muss im Grundstudium die sogenannten "Famulatur" absolviert werden.
Hierbei handelt es sich um ein 8-wöchiges Praktikum, in dem die Abläufe des Apothekenalltags verinnerlicht werden sollen. Dieses ist in den Semesterferien durchzuführen und kann bei Bedarf auf zweimal 4 Wochen aufgeteilt werden.
Nach dem 1. Staatsexamen schließt sich das Hauptstudium an.
In diesem Teil befassen sich die Studenten weitestgehend mit allen Aspekten, die rund um das Thema „Medikamente“ anfallen. Dazu zählen nicht nur die Wirkung und der medizinische Nutzen von Arzneimitteln.
Wesentliche Studieninhalte sind auch die Entwicklung, Herstellung und die klinische Prüfung dieser. Auch Themen wie Qualitätssicherung und –-management gewinnen immer mehr an Bedeutung und werden deswegen hier behandelt.
Wie schwer ist das Studium der Pharmazie?
Wie schwer das Pharmaziestudium tatsächlich ist, darüber scheiden sich die Geister.
Fakt ist, dass es eine relativ hohe Abbruchrate hat.
Viele Studenten streichen bereits im Grundstudium die Segel. Dabei ist das Pharmaziestudium eigentlich nicht wirklich "schwer". Vielmehr ist das Problem, dass du sehr viel Stoff innerhalb kürzester Zeit verinnerlichen musst.
Dabei handelt es sich oft um stures Auswendiglernen.
So bleibt die Freizeit besonders im Grundstudium öfter auf der Strecke und manch einer verspürt einen erhöhten Leistungsdruck. Die Fülle an Stoff führt daher nicht selten dazu, dass die Regelstudienzeit von 8 Semestern überschritten wird.
Viele Studierende berichten aber auch, dass es Unterschiede zwischen den einzelnen Universitäten gibt. Wenn du dich also für ein Pharmaziestudium in einer bestimmten Stadt interessierst, solltest du dich vorab intensiv mit den einzelnen Hochschulen beschäftigen.
Um den Schrecken vor dem Studium aber etwas zu nehmen: Wer gleich zu Beginn eine hohe Disziplin und Lernbereitschaft an den Tag legt und ein starkes Interesse für Chemie und Laborarbeit mit sich bringt, sollte sich trotz des erhöhten Lernaufwandes gut im Pharmaziestudium zurecht finden.
Wo kann ich Pharmazie studieren?

Insgesamt 22 Universitäten in Deutschland bieten das klassische Pharmazie-Studium an. Geradezu in jeder deutschen Großstadt kannst du dein 1. und 2. Staatsexamen ablegen.
Berlin, Hamburg, München und Köln zählen zu den bekanntesten Hochschulen.
Aber auch kleinere Städte, wie Leipzig, Marburg oder Braunschweig bieten gute Alternativen, sofern du dem Großstadttrubel während deines Studiums entgehen möchtest.
Wenn du Pharmazie lieber im Bachelor-/bzw. Masterstudiengang absolvieren möchtest, hast du leider nicht so viele Auswahlmöglichkeiten. Gerade mal in zwei Städten Deutschlands (Köln und Kaiserslautern) ist diese Art des Studierens möglich.
Solltest du dich allerdings besonders für Forschung und Wissenschaft interessieren, wäre der Bachelor- / Masterstudiengang "Pharmaceutical Science“ an der LMU München vielleicht genau das Richtige für dich.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieses Angebot sich auf Grund der hohen Nachfrage der Industrie, nicht weiter ausweitet.
Studium und dann? - Welche Berufsperspektiven ergeben sich für Absolventen?
Wenn du den klassischen Weg nach dem Pharmaziestudium einschlagen möchtest, wirst du zwangsweise in einer Apotheke landen.
Direkt nach dem Studium kannst du mit dem sogenannten "Praktischen Jahr" (PJ) loslegen, welches du zumindest zur Hälfte der Zeit in einer öffentlichen Apotheke verbringen musst. In dieser Zeit wirst du die theoretisch erlangten Fähigkeiten im Arbeitsalltag vertiefen und weitere Praxiskenntnisse erwerben.
Erst nach Abschluss dieses Intensivpraktikums und dem sogenannten 3. Staatsexamen, kannst du die Approbation als Apotheker beantragen. Rund 80 % der Studienabgänger entscheiden sich für diese Variante.
Wenn du bereits während deines Studiums oder spätestens im PJ merkst, dass dir der Apothekenalltag nicht zusagt, bietet dir der heutige Arbeitsmarkt zahlreiche Alternativen. Neben Universitäten halten vor allem die Industrie gute Berufsaussichten für Absolventen des Pharmaziestudiums bereit.
Welche Jobaussichten gibt es in der pharmazeutischen Industrie?

Die pharmazeutische Industrie befindet sich seit Jahren auf dem Vormarsch.
Immer striktere Regularien und Vorgaben, machen das vermehrte Einstellen von Fachleuten unerlässlich. So ist nicht verwunderlich, dass sich für gut qualifizierte Pharmazeuten mit einem Verständnis für Medikamente und biologische Zusammenhänge hervorragende Berufschancen ergeben.
Die Vorteile gegenüber der Arbeit in der Apotheke liegen vor allem in den flexibleren Arbeitszeiten. Eine Apotheke hat Öffnungszeiten, ein Pharmaunternehmen nicht.
Dabei ist das Einsatzgebiet breit gefächert.
Zum einen besteht die Möglichkeit, dass du in der Entwicklung, Produktion oder Qualitätskontrolle eine adäquate Anstellung findest. Nicht selten übernehmen Pharmazeuten mit einer gewissen Berufserfahrung auch Personalverantwortung.
Eine weitere denkbare Tätigkeit wäre im Bereich Zulassung und Dokumentation. Die Anforderungen an die Herstellung und Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Daher werden Fachkräfte nach wie vor händeringend gesucht.
Viele Pharmazeuten finden daher gute Jobchancen im Bereich "Regulatory Affairs" oder beim Management von klinischen Studien. Auch Marketing und Produktmanagement sind vielversprechende und interessante Tätigkeitsfelder für Absolventen.
Welche weiteren Jobmöglichkeiten gibt es für Pharmazeuten?

Neben Apothekeralltag und pharmazeutischer Industrie gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten für Pharmazeuten.
So gibt es für dich gute Chancen, in der Forschung und Lehre an einer Universität eine Anstellung zu finden. Auch bei Prüfinstituten oder Gesundheitsbehörden hast du hervorragende Einstellungschancen.
Wenn du dich für eine derartige Tätigkeit interessierst, solltest du dir jedoch bewusst machen, dass du ggf. finanzielle Abstriche machen musst.
Wie sicher ist die Zukunft des Pharmazeuten?
Nach heutigem Stand ist die Zukunft des Pharmazeuten als sehr sicher einzustufen.
Studienabgänger haben auf Grund der Vielzahl an Möglichkeiten sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Ein solides Gesundheitssystem, der steigende Pflegebedarf und die stark wachsende Pharmaindustrie leisten dabei einen erheblichen Beitrag. Denn wie sagt man so schön?: "Krank werden die Leute immer".
So ist nicht verwunderlich, dass unter den Pharmazeuten eine sehr geringe Arbeitslosenquote herrscht.
Wenn du flexibel bist und dich gerne neuen Herausforderungen stellst, wirst du nach dem Studium sehr gute Arbeitsmarktbedingungen vorfinden und sicherlich schnell eine adäquate Anstellung antreten können.
Mit welchem Gehalt können Pharmazeuten rechnen?

Prinzipiell lässt sich sagen, dass die Gehaltsaussichten für einen Pharmazeuten schlichtweg positiv sind. Schließlich soll sich das anstrengende und zeitintensive Studium ja auch gelohnt haben.
Um den Verdienst besser einschätzen zu können, ist zunächst entscheidend, welche Laufbahn du nach dem Studium einschlägst.
In privaten Apotheken beläuft sich das Einstiegsgehalt auf etwa 3300 € brutto, mit entsprechender Berufserfahrung sind bis zu 4200 € brutto möglich. Als Apothekeninhaber kannst du mit einem größeren Einkommen rechnen, da du in diesem Fall bis zu einem bestimmten Prozentsatz am Umsatz beteiligt wirst.
Je größer eine Apotheke und je mehr Mitarbeiter dort beschäftigt sind, desto höher fällt auch das Gehalt des Pharmazeuten aus. In Krankenhausapotheken ist generell mit einem höheren Verdienst zu rechnen.
Pharmazeuten, die sich für die Laufbahn im öffentlichen Dienst entscheiden, verdienen im Durchschnitte etwa 3900 € brutto.
Den höchsten Verdienst kannst du als Pharmazeut jedoch in der freien Wirtschaft erhalten. Selbst ohne Staatsexamen (Bachelor oder Master) kannst du hier bereits mit einem Einstiegsgehalt von 3500 € - 4000 € rechnen.
Unterschiede hierbei sind meist auf regionale Gegebenheiten und die Größe des Unternehmens zurückzuführen.
Absolventen, die eine Promotion vorweisen können, sollten auf dieses Anfangsgehalt nochmal 500 bis 1000 € hinzuaddieren. Besonders in der Forschung sind Pharmazeuten auf Grund ihrer Erfahrung in wissenschaftlichem Arbeiten äußerst gefragt.
Die Grenze nach oben ist in diesem Bereich offen. Mit entsprechender Berufserfahrung kannst du in einer verantwortungsvollen Position bis in den 5-stelligen Bereich verdienen.
Fazit
Das Studium der Pharmazie mag zu den schwierigeren und zeit intensiveren Studiengängen zählen. Wer sich jedoch durchboxt und diszipliniert arbeitet, wird mit herausragenden Jobaussichten und einer guten Bezahlung belohnt. s